Nationalpark Fruška Gora

Nur eine halbe Autostunde von der Stadt Novi Sad und anderthalb Stunden von Belgrad entfernt liegt einer der schönsten und auch größten Nationalparks Serbiens – Fruška Gora.Als beliebter Ausflugsort der Einheimischen erstreckt er sich am Donauufer wie eine Art grüne Insel, ideal für die Flucht vor dem Trubel und der Hitze des städtischen Lebens.

Lebensraum schutzbedürftiger Pflanzen- und Tierarten

Heute zeugen diverse Fossilüberreste von Schnecken oder Korallen von der einstigen Artenvielfalt auf Fruška Gora, einer Zeit, als der Nationalpark noch eine Insel im Pannonischen Meer war.
Der Nationalpark ist fast völlig mit Wald bedeckt und beheimatet über tausend verschiedene Pflanzenarten, von denen der Großteil zu den serbischen Naturraritäten gehört. Mit etwas Glück finden Besucher eine der 30 Orchideenarten, von denen 18 von internationaler Bedeutung sind.
Auch die Tierwelt bleibt in ihrer Vielfältigkeit nicht weit hinter der Pflanzenwelt zurück. Der Nationalpark bietet vielen bedrohten und seltenen Tierarten, wie z. B. dem Östlichen Kaiseradler, ein Zuhause um ihre Jungen aufzuziehen.

Einheit von Sport und Natur

Eine der bekanntesten Veranstaltungen im Nationalpark ist der Fruška Gora Marathon (Fruškogorski Marathon). Seit mehr als vierzig Jahren ziehen die 19 Wanderwege Hunderte von Wanderliebhabern an.
Der Nationalpark ist bei Radfahrern und Bergsteigern sowie allen anderen, die sich in ihrer Freizeit gerne in der Natur aufhalten, sehr beliebt. Bergsteiger sollten wissen, dass die Wanderweg der Fruška Gora im Schwierigkeitsgrad von leicht bis sehr anspruchsvoll variieren. Diese sind alle deutlich markiert, um diesen wunderschönen Berg der Vojvodina sicher zu erobern.
Wenn es Zeit wird sich von den verschiedenen Aktivitäten zu erholen, stehen Ihnen eine Auswahl an Gaststätten und Restaurants zur Verfügung. Fruška Gora bewirtet natürlich auch diejenigen, die unter der Sonne auf dem Gras „Faulenzen“ und die reine Bergluft genießen möchten, bis es dann Zeit wird lokale Spezialitäten zu kosten.

Hänge aus Honig und Wein

In der Antike kannten die alten Römer Fruška Gora unter dem Namen Alma Mons, was soviel wie "Fruchtbarer Berg" bedeutet. Ein passender Name, wenn man bedenkt, dass hier seit der Zeit des römischen Kaisers Marcus Aurelius Wein angebaut wird.
Fruška Gora ist auch heute noch für den Weinanbau bekannt – dem Getränk der Götter, das alle Sinne betäubt. Im Fruška Gora - Weinbaugebiet können Sie erstklassige Weine aus lokalen Rebsorten wie Neoplanta, Župljanka und Skadarka verkosten.
Wenn sie beeits im Gebiet sind, sollten sie unbedingt auch den Bermet probieren – ein aromatisches Getränk, typisch für die Fruška Gora Region, hergestellt aus Wein und mehreren würzigen Kräutern. Das genaue Rezept ist geheim und wird von Generation zu Generation zwischen den Familienmitglieder weitergegeben.
Die üppigen Lindenwälder und Weiden waren schon immer ein idealer Lebensraum für Bienen. Über das gesamte Gebiet der Fruška Gora haben die lokalen Imker ihre Bienenhäuser aufgestellt und versüßen dem Gast somit das Leben mit natürlichem Honig.

Kulturhistorische Denkmäler

Zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert wurden auf Fruška Gora zahlreiche Klöster gebaut, die das Zentrum des geistigen und politischen Lebens dieses Gebietes darstellten. Am bekanntesten sind die orthodoxen Klöster – Krušedol, Novo Hopovo, Staro Hopovo, Jazak, Beočin, Šišatovac und Vrdnik. Die Ruinen aus der prähistorischen Zeit, sowie Festungen, Wege und Nekropolen zeugen von den ersten Siedlungen auf diesem Gebiet, wobei es sogar materielle Spuren gibt, die auch auf die einstige Anwesenheit der alten Römer hinweisen.
Die Fruška Gora galt damals als Festung und wichtiger strategischer Punkt, um die Territorien zu kontrollieren und zu verteidigen. Die bekanntesten Festungen unter ihnen – Petrovaradin (Peterwardein) und Vrdnička kula (Vrdniker Turm) – gelten auch noch heute als Zeichen für die wagemutigen Unternehmungen ihrer Bauherren und erzählen die Lebensgeschichte jener, die auf der Bastion Wache hielten.
Dieses Naturjuwel der Vojvodina wurde während des Zweiten Weltkriegs nicht von den Zerstörungen verschont, da es aufgrund seiner Lage oft als Schlachtfeld genutzt wurde. Glücklicherweise bot seine üppige Natur allen, die vor dem Konflikt geflohen sind, Schutz. Davon zeugt heute das auf Iriški venac errichtete Denkmal.